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Mainz - wie es "setzt und druckt"

Eine Reise 2019: Neu entdecktes Mainz

Mainz, nicht nur die Stadt Gutenbergs, sondern auch traditionsreiche Domstadt am Rhein und ausserdem Hauptstadt des Landes Rheinland-Pfalz, bietet neben "setzen und drucken" auch noch andere Sehenswürdigkeiten. Aber das Motto "setzen und drucken" beflügelt wahrscheinlich jeden Jünger Gutenbergs, wenn er eine Reise macht ins mitteleuropäische Mekka des Bleisatzes und des Buchdrucks. Auch wenn es nicht die erste Reise ist, jedes Mal gibt es Neues zu entdecken, weil die Vielfalt so gross ist.


Mainzer Minipressen-Messe 2019

Interessiertes Publikum an der MPM 2019.
Der Hauptgrund für die diesjährige Reise war die 25. Mainzer Minipressen-Messe (MPM). Der Schweizer, der die Frauenfelder Handpressenmesse (HPM) kennt, will einmal die "grössere Schwester" in Deutschland - eben die MPM - kennen lernen. Die alle zwei Jahre stattfindet und deshalb heuer das 50-Jahr-Jubiläum ihres Bestehens feiern kann. Die Messe "als Treffpunkt der Minipressen, Kleinverlage, Handpressen, Buchkünstler und -künstlerinnen, Autorinnen und Autoren" war eindrucksvoll und interessant. Am Messeort in der Rheingoldhalle am Rhein-Ufer - in direkter Nachbarschaft  zum imposanten, in modernistisch anmutendem Stil gebauten Rathaus am Jockel Fuchs-Platz, zeigten 260 Aussteller ihr künstlerisches Schaffen zum Thema "setzen und drucken". Fazit: Der Besuch hat sich gelohnt.

Nächste Gelegenheit zum Besuch:
26. Mainzer Minipressen-Messe, Donnerstag, 3. Juni bis Sonntag, 6. Juni 2021
Infos: www.minipresse.de. 
(Copyright Mainzer Minipressen-Messe)



Gutenberg Museum, persönlich neu entdeckt:
"Setzen und drucken" vor Gutenberg

Eiserner Wächter am Eingang zur Asienabteilung des Gutenberg-Museums in Mainz.
Der unvermeidliche Besuch im Gutenberg-Museum brachte eine bemerkenswerte, persönliche Neu-Entdeckung, die bei vorherigen Besuchen nicht speziell aufgefallen war. Das Museum nennt sie die Abteilung "Schrift und Druck in Ostasien". Mit zahlreichen, vielfältigen Exponaten und durch archäologische Funde wird bestätigt, dass lange vor unserer Zeitrechnung im fernen Osten eine reichhaltige Satz- und Druckkultur gepflegt wurde.
Da erfährt man illustrativ, dass in China bereits im 5. Jahrtausend v. Chr. Schrift auf verschiedene Materialien angebracht wurde.
Oder dass die Chinesen im 2. Jahrtausend v. Chr. das Papier erfunden haben.

In China wurde ums Jahr 1040 - also 400 Jahre vor Gutenberg - mit beweglichen Druckstempeln aus Keramik experimentiert. Diese wurden zu Texten zusammengesetzt und abgedruckt.
Viel länger schon befasste man sich in Korea mit beweglichen Lettern, die aus Metall hergestellt wurden (Kupfer, Blei oder Messing).

Dies und noch viel mehr erfährt man beim Besuch der Ostasienabteilung im Mainzer Museum. Es lohnt sich, Zeit zu investieren und die spannenden Exponate und die Erklärungen auf sich wirken zu lassen. Eine gehaltvolle Geschichtslektion zum Thema "setzen und drucken".


Gutenberg-Museum, neu entdeckt:
Alle Gutenberg-Porträts sind unecht

Von Johannes Gutenberg gibt es zahlreiche, verschiedene Abbildungen, in der Regel gezeichnete Porträts. Und keines dieser Porträts ist echt, weil keine authentischen Schilderungen über das Aussehen von Johannes Gutenberg existieren.

Johannes Gutenberg. Kupferstich nach André Thevet, 1584.
Das ist doch ein beachtenswertes Faktum, dass von so einer geschichtsträchtigen Persönlichkeit kein authentisches Bild existiert. Das Musuem widmet dieser Tatsache eine ziemlich umfangreiche Dokumentation mit Texten und Illustrationen und sorgt damit für Transparenz.


Gutenberg-Museum, neu entdeckt:
Der Gutenberg-Krimi
Christoph Born, Das Gutenberg-Komplott.
Historischer Roman, erschienen im Brunnen-Verlag, Giessen
Das unvermeidliche Stöbern im Museums-Shop hat sich wieder einmal gelohnt, diesmal für den eingefleischten Krimi-Fan. Der Autor Christoph Born nahm sich der Geschichte und des Lebens von Johannes Gutenberg an und schuf aus dem Stoff einen spannenden und von kriminalistischer Dynamik geprägten Roman. Wer an Gutenberg interessiert ist, muss diesen Krimi lesen, nur um herauszufinden, was überlieferte Geschichte und was Fiktion ist. Ein Krimi, der nicht nur für Jünger Gutenbergs ein spannendes Lesevergnügen bietet.

Übrigens: Der Autor Christoph Born studierte in Mainz Buchwissenschaft, Germanistik und Geschichte. Er promovierte über den frühen Bibeldruck von Gutenberg bis Luther.

Infos: www.gutenberg-museum.de

"Mainz, wie es setzt und druckt" - bis zur nächsten Entdeckungs-Reise!

Bruno Sidler, Gilde Gutenberg

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