Interessiertes Publikum in der Ausstellung mit Dafi Kühnes Buchdruck-Plakaten. (Copyright Foto Klaus D. Sonntag / Museum für Druckkunst Leipzig).
Wer regelmässig in Publikationen der Typo-Szene unterwegs ist, begegnet immer häufiger dem Namen Dafi Kühne, einem Grafik-Designer aus der Schweiz, der als Spezialität Plakate im Buchdruckverfahren herstellt.
Seit dem 9. März 2023 wird das Schaffen von Dafi Kühne in einer Sonder-Ausstellung mit rund 100 Buchdruck-Plakaten im Museum für Druckkunst in Leipzig gezeigt und gewürdigt. Da taucht natürlich die Frage auf, ob aufwändig im Buchdruck gedruckte Plakate in Zeiten digitaler Gestaltung und personalisierter Onlinewerbung überhaupt sinnvoll sind. Die Plakatkreationen des Schweizer Grafik-Designers Dafi Kühne sagen eindeutig: Ja! Und die in Leipzig gezeigten Plakate, die noch bis zum 18. Juni 2023 zu bewundern sind, untermauern dieses "Ja". Für die Gestaltung bedient sich Dafi Kühne vom Computer bis zum Pantografen unterschiedlichster Werkzeuge und setzt seine Ideen an Druckpressen aus den 1960er Jahren um.
Dafi Kühne inmitten seiner Buchdruck-Plakate. (Copyright Foto Peter Hauser / Museum für Druckkunst Leipzig).
Es sind Plakate für Kunst und Kultur, die das große Potenzial des Buchdrucks zeigen. Fast jedes beliebige Material kann verwendet werden, von traditionellen Mitteln wie Bleisatz, Holzlettern oder Kunststofflettern über Klischees und Linolschnitte bis zu experimentellen Materialien wie Lasercuts, gefrästen Lettern, textilen Materialien, gegossenen Oberflächen oder Objekten. So wird das recht starre System des Bleisatzes gestalterisch aufgebrochen und eröffnet einen großen Spielraum mit vielfältigen Möglichkeiten für spannende Kombinationen.
Dafi Kühne ist Gestalter und Produzent seiner Plakate. Er schätzt den historischen Wert der Technik und der Materialien, mit denen er arbeitet. Noch wichtiger ist ihm jedoch deren Relevanz für Gegenwart und Zukunft. Es geht ihm nicht um die Anwendung alter Prinzipien, sondern um das Weiterdenken gestalterischer Entwurfsmöglichkeiten. Für seine Plakate kommt meist keine andere Technik als der Hochdruck in Frage, da nur hier das gewünschte Zusammenspiel von Druckqualität und Haptik erzielt werden kann.
(Copyright Medienmitteilung Museum für Druckkunst Leipzig)
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